Der Seminarkurs ergänzt das traditionelle Unterrichtsangebot in der Kursstufe, indem er das interdisziplinäre und wissenschaftspropädeutische Arbeiten an einem Schwerpunkthema in den Mittelpunkt stellt. Er umfasst zwei Kurshalbjahre. Während des Seminarkurses arbeiten die Schülerinnen und Schüler einzeln, in Gruppen und im gesamten Team, setzen in ihrer Facharbeit individuelle Schwerpunkte und bereiten sich auf diese Weise auf die komplexen Herausforderungen in Studium und Beruf vor. den Umgang miteinander gelten.
Die Schulung folgender Kompetenzen steht im Vordergrund:
- selbstgesteuertes Lernen und Arbeiten, Zeitmanagement, Reflexion von Arbeitsprozessen
- Recherchieren (Bibliotheken, Internet …) und Bibliographieren von Informationen
- Auswerten von Zeitungen, Filmen, wissenschaftlicher Literatur etc.
- Strukturieren, Aufbereiten und Beurteilen von Informationen (Mindmapping, Clustering, Erstellung von Exzerpten …)
- Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit (Aufbau, Formatierung, Sprache und Stil …)
- Präsentationstechniken mit verschiedenen Medien
- Freies Sprechen vor und in der Gruppe, Rhetorik
- Arbeiten im Team, Teamfähigkeit
- Kontakt zu Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft, gesellschaftlichen Organisationen etc. (themenabhängig)
Ziel des Seminarkurses ist die Erstellung einer Facharbeit zu einer individuell gewählten Fragestellung innerhalb des Rahmenthemas sowie ein Kolloquium mit Präsentation und Diskussion der Arbeit. In die Bewertung fließen sowohl die mündliche Leistung wie auch die Facharbeit und die Präsentation mit dem Kolloquium ein. Dabei kann der Seminarkurs als besondere Lernleistung die mündliche Präsentationsprüfung im Abitur ersetzen.
2022/2023 „Israel und Palästina“
2021/2022 „China“
2020/2021 „PROTEST/ MEINUNG.s.BILDUNG“
Öffentlicher Diskurs und politische Entwicklung haben in diesem Jahrtausend gemäß dem Paradigma der „Alternativlosigkeit“ stattgefunden. Mit diesem Etikett stellt sich Politik als „ohnmächtiges Vollzugsorgan eines von höherer Macht bestimmten Schicksals“ hin (Heike Göbel). Das funktioniert, solange die Menschen dieses Schicksal akzeptieren. Andernfalls erheben sie ihre Stimme: Chile. Greta. Hongkong. #MeToo. Hambi. Neue Rechte.
Bürgerinnen und Bürger überall auf dem Globus akzeptieren diese politische Tatenlosigkeit nicht. Allen gemeinsam ist der Wille nach Veränderung, durch welchen sich neue Ausdrucksformen entwickeln, die sich meist außerparlamentarisch manifestieren (bspw. Gelbwesten, Fridays for Future), sich aber auch im Parlamentarismus zeigen (La République en Marche, AfD).
Im Seminarkurs werden vielfältige Proteste und Formen der Meinungsbildung untersucht. Ursachen und Auslöser dieser Bewegungen werden ebenso beleuchtet werden wie deren Einfluss auf die politische Agenda und Debattenkultur.
Der Seminarkurs richtet sich an politisch interessierte Schülerinnen und Schüler, die auch vor anspruchsvoller Lektüre nicht zurückschrecken. Es wird unter anderem der Essay „Empört Euch“ des Widerstandskämpfers und UN-Diplomaten Stéphane Hessel gelesen. Wir bieten euch einen fundierten Einblick in das wissenschaftliche Arbeiten anhand hochinteressanter, aktueller Themen.
(Fr. Palm und Hr. Scheuermann)
2018/2019 zu dem Thema „Olympia und die Olympischen Spiele“.
Die Schülerinnen und Schüler interessieren sich sowohl für Geschichte und Kultur im antiken Olympia als auch für die Olympischen Spiele der Neuzeit. Rund um die Spiele der Antike und der Gegenwart gibt es eine große Palette an spannenden Themen (Wettkämpfe, Disziplinen, Sportler und Funktionäre, Geschichte, Politik, Kulturgeschichte, Architektur/Stadtentwicklung, Ökologie etc.), die im Verlauf des Kurses und durch individuelle Recherche für die Seminarbeiten beleuchtet werden. Als inhaltlicher Einstieg und Überblick dient das Buch „Olympia - Mythos, Sport und Spiele in Antike und Gegenwart“ (2012) der Kunsthistorikerin Karin Kreuzpaintner. Im Verlauf dieses Schuljahres werden die Schülerinnen und Schüler außerdem durch einen oder mehrere Gastvorträge, Exkursionen und schließlich durch das Angebot einer Studienfahrt nach Athen und Olympia im Juli 2019 Gelegenheit haben, sich einerseits mit der Vielfalt des Themas andererseits aber auch mit dem bewusst gewählten Aspekt ihrer Seminararbeit vertiefend zu beschäftigen.
(Fr. Grimm, Hr. Heier)
2017/2018 zu den Themen „Reformation“ und „Krieg und Frieden“.
Als vorbereitende Lektüre in den Sommerferien und inhaltlicher Einstieg dient das Buch „Krieg und Frieden in der Neuzeit – Vom Westfälischen Frieden bis zum Zweiten Weltkrieg“ (WBG 2003) des Heidelberger Professors Edgar Wolfrum. Davon ausgehend erarbeiten die Schülerinnen und Schüler einen historischen Überblick über das Thema sowie allgemeine Definitionen von Krieg und Frieden. Anhand unterschiedlicher Methoden, Fallbeispiele und Besuchen außerschulischer Institutionen finden die Schülerinnen und Schüler schließlich ihre individuellen Arbeitsthemen. Diese können z.B. sein: Kriegstheorien, Konfliktanalyse in einzelnen Ländern, Kriegsursachen (Religionen, Rohstoffe, Rüstung etc.), persönliche und gesellschaftliche Folgen von Krieg (Flucht und Migration, physische und psychische Krankheiten), Rüstungskontrolle, Kindersoldaten, Kriegsspielzeug, Friedensbildung und – erhaltung, Rolle der sozialen Medien etc. Einerseits soll die Vielfalt des Themas deutlich werden, andererseits eine vertiefte Beschäftigung mit einem einzelnen Aspekt ermöglicht werden.
(Fr. Falkner, Fr. Gierok)