Die Deutsche Schülerakademie ist ein außerschulisches Talentförderprogramm von Bildung & Begabung. Als ich mich dafür angemeldet habe, war das Programm für mich ein Mysterium, und ich habe mich bereits für den schlimmsten Fall darauf eingestellt, 16 Tage lang mit langweiligen StreberInnen ätzende Aufgaben irgendwo im Nirgendwo in Norddeutschland zu machen.


Der Tagesablauf bestand aus Zeitblöcken für Kurs, KüAs, drei Mahlzeiten sowie ganz vielen Kaffeepausen. Die sog. KüAs – Kursübergreifende Aktivitäten – sind freiwillige Angebote von der Akademieleitung und vor allem von Teilnehmenden. Jeden Morgen durfte man für die KüA-Zeiten eigene Angebote vorschlagen, welche dann auf einer Liste aufgeführt wurden. Jede Person durfte die eigene Zeit so frei einteilen, wie es einem beliebt (besser: “gefiel”).
Der Kurs, der mein Erstwunsch war, dem ich letztendlich auch zugeteilt wurde, war „4.5: Philosophie, komm doch mit uns raus – Public Philosophy in Theorie und Praxis“. Philosophie fand ich schon immer interessant, ich hatte bis dato jedoch keinen guten Zugang dazu, da das Philosophie-Wahlfach in meiner Stufe leider nicht zustande gekommen war. In der DSA bekam ich nicht nur durch meine tollen Kursleiter, sondern auch durch die anderen Kursteilnehmenden gute Einblicke in die verschiedensten Bereiche der Philosophie, sodass ich mich nun auch längerfristig mit diesem Thema befassen will. (Obwohl wir uns am ersten Kurstag bereits darauf geeinigt haben, dass wir Philosophie gar nicht definieren können.)

Besondere Programmpunkte, wie zum Beispiel der Exkursionstag, der Rotationstag, an dem die unterschiedlichen Kurse ihre Arbeit vorgestellt haben, die Halbzeitparty, ein Sportturnier, ein Konzert und das anschließende Lagerfeuer, brachten noch mehr Abwechslung in den Alltag.

Die DSA war insgesamt ein wunderschönes Erlebnis; der absolute Glanzpunkt waren für mich vor allem die Mitmenschen dort. Dadurch, dass alle Kursleitenden sich duzen ließen und genau wie die Teilnehmenden auch zusammen am Esstisch saßen, wie auch an KüAs teilnahmen, herrschte kein hierarchisches System wie in der Schule. Jeder konnte von jedem etwas lernen. Zudem hatten alle Teilnehmenden ihre eigenen Leidenschaften, die sie gerne mit der Welt teilten, sodass ich mich gerne mit jeder Person unterhielt. Die offene, lockere Atmosphäre erlaubte es einem, ohne Zwänge oder Vorbehalte über alles zu reden. Ursprünglich sollte dieser Bericht nur eine halbe Seite lang werden, jedoch gibt es so viele tolle Erinnerungen, von denen ich erzählen könnte, dass es selbst in der stark gekürzten Version doch etwas länger geworden ist – sollte irgendjemand über eine Anmeldung für die DSA nachdenken oder einfach so mehr darüber erfahren wollen, kann man mich gerne kontaktieren.

Als Herr Schmuck mich eines Morgens auf die DSA ansprach, hätte ich niemals vorhersehen können, dass dieses Programm, an welchem ich ursprünglich nur für den Lebenslauf teilnahm, schließlich meinen Horizont so sehr erweitern würde und dass ich dadurch Freunde fürs Leben kennenlerne.

Luxina Guo